Gast Blog - Wo und Wann Sie einen Code Zero brauchen

Im letzten Blog sprach Bjarne Lorenzen von der Segelmacherei Doyle O'leu über den neuen Performance Cruiser, die 39BEN gebaut von Bente in Deutschland. Während sich der Segelplan im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird, war der Code Zero eines der ersten Segel, das ins Inventar aufgenommen wurde. Hier erklärt Lorenzen die Anziehungskraft des Code Zero, eines Segels, das aus der Welt der Offshore-Rennen hervorgegangen ist und heute als wesentlicher Teil eines modernen Fahrtensegelpakets fest etabliert ist.  

Code Zero Sail - Leistungssteigerung dort, wo andere Segel nicht funktionieren

"Wenn Sie hart am Wind segeln, gibt es in Bezug auf die Leistung kaum einen Unterschied zwischen einem Vorsegel mit einem längeren Fuß und einer Kurzfock, die auf Selbstwenden und einfaches Handling ausgelegt ist", sagt Lorenzen. "Sobald man aber die Schoten lockert, bringt der längere Fuß viel mehr Leistung. Das ist der Punkt, an dem der Code Zero als unglaublich nützliches Segel ins Spiel kommt. Wenn man nur eine kurzfüßige Fock hat, oder wenn man wegen der Position der Wanten keine Genua fahren kann, dann hat man eine echte Lücke zwischen 55 und 110 Grad wahrem Wind.

"Viele Kunden, auch Fahrtensegler, sind mit dem Code Zero sehr zufrieden; es ist quasi ein Turbo für das Boot, lässt sich leicht einrollen und einfach setzten und herab lassen. Es ist ein leistungsstarkes Segel, und auf unserer letzten Segeltour im letzten Sommer haben wir den Code Zero fast die ganze Zeit benutzt. Man kann ihn so ziemlich in jedem Winkel einsetzen, ob am Wind oder vor dee.

"Es ist großartig, um bei einer Brise zusätzliche Segelfläche in Luv zu haben. Es bietet viel mehr Segelfläche als nur ein Großsegel und eine kleine Fock, aber ohne den Aufwand oder die Herausforderung der Handhabung, wie zum Beispiel bei einem asymmetrischen Spinnaker. Das Ausrollen eines Code Zero ist so viel einfacher und bereitet viel weniger Kopfzerbrechen."

Image Credit: Bjarne Lorenzen, Meike Brunssen Knierim Yachtbau 

Code Zero Segel für Fahrtenyachten: Materialien und Montage

Lorenzen sagt, dass das Design eines Cruising Code Zero so ausgelegt ist, dass es möglich ist, bei leichtem Wind nur 10 oder 15 Grad tiefer zu segeln als der Vorwindkurs des Bootes. "Fahrtensegler sind froh, ein großes Segel zu haben, um das Boot in Bewegung zu halten, anstatt den Motor starten zu müssen und mit dieser langweiligen Geräuschkulisse bis zum nächsten Hafen zu fahren."

Für die meisten Fahrtensegler rät Lorenzen zu einem unkomplizierten und sehr erschwinglichen Polyesterlaminat. "Normalerweise verwenden wir Dimension Polyant, weil man viel Segel für sein Geld bekommt. Für alles bis zu einem 38-Fuß-Cruiser ist diese Option in Ordnung. Wenn Sie jedoch größer werden oder Transatlantik- oder Langstreckentörns machen wollen, dann ist es sinnvoll, ein Tuch mit Aramidfasern wie Kevlar oder Technora Black zu verwenden. Das gibt Ihnen die zusätzliche Stärke und die Gewissheit, dass, wenn eine plötzliche Böe zuschlägt oder wenn Sie das Segel zu spät einrollen, die Aramidfasern helfen, die zusätzliche Überlastung des Segels zu bewältigen."

Das Anbringen eines Code Zero an einem Boot mit einem fraktionierten Rigg ist ziemlich einfach. Der Schlüssel ist jedoch ein gewisser Abstand zwischen dem Hauptvorstag und dem Rollreff-Code Zero. "Manchmal liegt der Spinnakerfall-Ausgang direkt über dem Vorstag-Ausgang, aber oft kann man das lösen, indem man ein Fallenausgang 30 bis 40 cm darüber setzt oder eine weitere Rolle in den Mast einbaut."

Beim Nachrüsten eines Mastkopf-Riggs ist es allerdings etwas schwieriger, den Abstand zwischen Vorstag und Code Zero zu bekommen. Das Segeln ist nicht das Problem, sondern das Einrollen. An Deck ist es einfacher, weil ein Bugspriet die Trennung im unteren Teil des Riggs schafft. Es gibt viele Bugspriete auf dem Markt, die ziemlich einfach nachgerüstet werden können. Es ist oben, wo die Probleme tendenziell auftreten, wegen der Steifigkeit des Kopfstücks im Code Zero. Die oberen 20 bis 30 cm des Kopfes sind ziemlich fest und nicht sehr flexibel, so dass man einen guten Abstand braucht, um das Segel reibungslos einrollen zu können, ohne dass es sich verhakt.

"Manchmal besteht die Lösung darin, das Vorliek des Vorsegels zu kürzen, aber für manche Boote ist die einzige Lösung die Montage eines vorderen Mastkopfkrans. Das ist keine einfache Aufgabe, und man unterschätzt leicht die Lasten. Ein unzureichend konstruiertes Stück Legierung wird nicht ausreichen, denn die Belastungen durch einen dichtgeholten Code Zero sind viel höher als bei einem asymmetrischen Gennaker, besonders wenn Sie einen kleinen Wind Winkeln segeln. Also, gehen Sie nicht billig an diesen Job. Recherchieren Sie, finden Sie die richtige Firma für die Arbeit und seien Sie bereit, für eine gute Lösung etwas mehr zu bezahlen."

Wenn Sie Zweifel an den Vorteilen eines Code Zero haben, fragen Sie andere Segler, wie sie es finden. Wenn Sie sich erst einmal an die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit des Code Zero gewöhnt haben, ist es schwer, ohne ihn zu gehen!

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