Überlegen Sie, Ihren Segelplan um ein Stagsegel zu erweitern? Es ist eine immer beliebtere Wahl und bietet erhebliche Leistungsvorteile, die in unserem vorherigen Blog (auf Englisch hier) . näher erläutert werden. In diesem Blog konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Setup-Optionen und einige Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Sie ein inneres Vorstag nachrüsten möchten.
Die erste Entscheidung wird sein welche Art von System, fest verbaut oder abnehmbar, zum aufrollen oder zum anschlagen, man einbauen möchte. Bei allen Systemen gibt viele Kombinationsmöglichkeiten und Vor- sowie Nachteile.
Stagreiter
Viele Blauwasser- und auch Regattasegler sind Verfechter eines Stagreitersegels - siehe unseren früheren Gastblog auf Englisch zu diesem Thema hier. Es gibt viele Varianten, die man hier in Betracht ziehen kann.
Fest oder abnehmbar
Die einfachste Möglichkeit ist ein permanentes, festes Stag mit einem Wantenspanner, über den das Stag gespannt wird. Der Nachteil ist hierbei allerdings, dass die Mobilität beim Wenden erheblichen eingeschränkt werden kann. Denn die Genua muss um das Vorstag herum gezogen werden. Hierbei kann es zu einem verhaken des Schoothorns am inneren Vorstag kommen.
Eine gängige Lösung ist daher ein semi-permanentes inneres Vorstag. Das obere Ende des Stags ist fest mit dem Mast verbunden, aber ein Öffnungs- und Spannmechanismus am unteren Ende ermöglicht es, das Stag wieder an den Mast zu bringen, wenn es nicht gebraucht wird. Zum Spannen des Stags gibt es mehrere Möglichkeiten vom Highfield-Hebel oder ein 2:1 / 3:1-Flaschenzugsystem, das bis zu einer Klemme oder Winsch zurückgeführt wird.
Achten sollte man hier allerdings auf die Länge des Stags. Wenn die Länge maximiert wird, ist das Stag überlang, wenn es zum Mast zurückgebracht wird. Alternativ kann das Stag aber so gefertigt werden, dass es sauber mit der Höhe des Decks abschließt und das Spannsystem die zusätzliche Länge ausgleicht, wenn es verwendet wird.
Inneres Vorstag aus Draht oder Verbundmaterial?
Moderne Materialien können häufig viel schönere und praktischere Lösungen bieten. Für ein festes inneres Vorstag auf einem Spanner ist die preiswerteste Option oft ein Drahtstag. Die gleiche Konstruktion ist auch mit einem festen Verbundstag aus PBO oder Kevlar möglich. Die Kosten für diese Materialien können zwar höher sein, aber der Vorteil eines Verbundstages ist eine Gewichtsersparnis von 75%. Außerdem schont die weiche Ummantelung des Kabels sowohl Ihr Stagsegel als auch die Genua, die beim Wenden darüber läuft. Das Stagsegel sollte dann aber auch auf weichen Dyneema-Stroppen gesetzt werden.
Bei Upffront.com empfehlen wir für Yachten unter 45ft ein SK99 Dyneema® Stag (z.B. Gottifredi Maffioli Ultrawire) mit einem Flaschenzugsystem an Deck. Das Stag wird am Mastfuß mit einem weichen Stropp / Lasching verbunden. Außerdem ist es lang und flexibel genug, um in voller Länge um den Mast herumgeführt zu werden und dann am Mastfuß geführt zu werden. Schlussendlich lässt es sich zum Cockpit zurückspannen , wenn es nicht benutzt wird.
Ein weiterer Vorteil, den wir bei diesem System entdeckt haben, ist, dass beim Herunterlassen des Segels auf das Deck, die Spannung des Stags gelöst werden kann. Hierzu muss nur der Flaschenzug komplett gelöst werden und das Segel an der Schot zurückgezogen wird. Dabei wird das Stag an den Mast herangezogen und das Wenden wird erleichtert, ohne dass das man Segel bzw. Stag entfernt werden muss. Um das Stagsegel wieder zu setzten - einfach das Stag spannen, die Zeisinge lösen und setzten.
Alle oben genannten Optionen erfordern außerdem eine Umlenkrolle im Mast, um die Vorlieksspannung dann über das Fall einstellen zu können.
Furling Systeme
Die Alternative zu einem Stag mit Segeln zum anschlagen ist eine Rollanlage. Hier gibt es wirklich kein Richtig oder Falsch. Es kommt auf die persönlichen Vorlieben an. Es ist möglich, ein permanentes inneres Vorstag mit einer traditionellen Genua-Rollreffanlage und Aluminium-Vorlieksprofilen aufzuriggen.... Aber hier bei Upffront.com sind wir der Meinung, dass diese Zeiten allerdings vorbei sind (deutlich zu schwer), und dass ein Rollreff mit durchgehender Leine (von unten nach oben) mit Torsionsseil die richtige Lösung für die große Mehrheit unserer Kunden ist. Es gibt zwei Hauptoptionen für die Rollreff-Einrichtung: Aufziehen auf ein Fall oder in eine Schloss.
Fall
Die Rollanlage wird direkt an ein Auge an Deck geklippt. Das gerollte Segel wird dann mit dem Fockfall auf die gewünschte Spannung gebracht. Es ist üblich, ein 2:1-Fall zu verwenden, um die Kontrolle zu erhöhen und die Belastung im Mast zu reduzieren. Ein Vorteil dieser Einstellung ist, dass sie die Vorlieklänge maximiert und das Segel nahe am Deck sitzen lässt.
Dies ist die einfachste und kostengünstigste Nachrüstlösung für Rollreffs. Vorausgesetzt, Sie haben eine Stagsegel-Fallrolle im Mast. Die einzige zusätzliche Anforderung ist eine Dead-End-Befestigung direkt über der Fallrolle.
Schlösser
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Internes oder externes (hängendes) Schloss:
- Ein internes Schloss ist die ordentlichste Lösung, erfordert aber einige Arbeiten am Rigg, um das Schloss zu installieren. Dies kann jedoch von den meisten guten Refit-Werften mit etwas technischer Überprüfung durch Ihren Mastbauer durchgeführt werden. Der Rollreffwirbel wird direkt an die Schlosskugel geklemmt (vorzugsweise mit einer kurzen, weichen Verbindung) und dann ist ein 2:1 bzw. 3:1- Übersetzung am Hals erforderlich, um die Stagspannung zu gewährleisten.
- Eine einfachere Lösung ist ein externes bzw. hängendes Rollfockschloss, das an einem Auge am Mast festgezurrt wird. Die Rolleine kann außen an Deck verlaufen oder durch einen kleinen Schlitz direkt unterhalb des Schlosses in den Mast geführt werden und am Mastfuß mit den anderen Fallen austreten. Auch hier ist ein 2:1 bzw. 3:1-Übersetzung am Fuß des Segels für die Stagspannung erforderlich.
Karver KF Staysail Furler mit Flaschenzugsystem
Checkliste für die Nachrüstung
Das Hinzufügen eines Stagsegels kann eine relativ unkomplizierte Leistungsverbesserung sein. Trotzdem gibt es einige wichtige Prüfungspunkte, die Sie durchführen sollten, um die Integrität Ihres Mastes und der restlichen Takelage sicherzustellen.
Befestigungspunkte an Deck - dies ist fundamental. Falls Sie keinen Befestigungspunkt für das Stagsegel haben sollten, sprechen Sie mit Ihrem Bootsbauer oder Ihrer Werft. Diese können Ihnen bei den Möglichkeiten für die erforderlichen strukturellen Änderungen beraten, um sicherzustellen, dass Ihr Deck stabil genug ist, um die Lasten des inneren Vorstags auch zu tragen.
Mastbeschläge– Wenn an Ihrem Mast nicht die notwendigen Beschläge für das Stagsegel vorhanden sind, sollten Sie den Rat Ihres Mastenbauers einholen, der feststellen kann, ob eine Mastversteifung erforderlich ist.
Achterliches Rigg– Gleichzeitig kann Ihr Mastenbauer Sie beraten, ob eine zusätzliche Änderung des Achterriggs erforderlich ist, um den Lasten auf dem inneren Vorstag entgegenzuwirken. Bei den meisten modernen Riggs mit gepfeilten Salingen ist dies in der Regel kein strukturelles Problem. Allerdings es ist etwas, das auf der Checkliste abgehakt werden muss, bevor mit einem Nachrüstungsprojekt gestartet werden kann.
Fazit
Das Hinzufügen eines Stagsegels und / oder eines Code Zeros / asymmetrischen Segels kann die Performance Ihres Schiffes deutlich steigern. Wenn Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Segelleistung zu verbessern, wenden Sie sich bitte an [email protected], oder kontaktieren Sie uns über den untenstehenden Anfrage-Link:
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Stagsegel! Möglichkeiten die Performance einfach zu steigern.